Das Gebäude im barocken Stil spiegelt ein Stück Treuchtlinger Stadtgeschichte wider. 1574 wird das Gebäude erstmals erwähnt. 1617 ist als Besitzer Andreas Böck überliefert, der dort die „Gastwirtschaft zum Ochsen“ betrieb. Der „Ochs“ gilt als eines der vier ältesten Wirtschaftsgüter Treuchtlingens und diente als Zunftlokal und „gewöhnliche Herberg“ der Schreiner, Zimmerer, Glaser und Schlosser. Nach mehrmaligem Besitzwechsel wurde die Gaststätte schlussendlich aufgegeben.
1858 erwarb Alexander Neuburger das Gebäude und richtete dort eine Eisenwarenhandlung ein. Die Familie Neuburger war Mitglied der Jüdischen Gemeinde und führte ihr Geschäft sehr erfolgreich. Ab 1933 war jedoch auch die Eisenwarenhandlung von Boykott-Aufrufen der Nationalsozialisten betroffen. 1938 veröffentlichte die Stadtverwaltung eine Mitteilung, dass die Geschäfte fortgeführt werden müssen, um den notwendigen Bedarf an Eisenwaren zu decken. Die Familie selbst musste in die USA flüchten.
Nach 1959 übernahm die Firma Bohner das Geschäft. 1994 zog in das barocke Stadthaus die Rathaus-Apotheke ein. Heute befinden sich darin noch immer Verkaufsflächen sowie eine Arztpraxis.