Über den heute gut versteckten Burgers-Turm ist nur sehr wenig bekannt. Er wurde wohl um 1600 als Teil der Befestigungsanlage des Schlosses erbaut und diente vermutlich als „Gefängnisturm“. Mit der Verleihung der Marktwürde durch Kaiser Karls IV. im Jahr 1365 erhielt Treuchtlingen auch die hohe Gerichtsbarkeit. Im Gegensatz zur „niederen“ Gerichtsbarkeit konnten auch über Leben und Tod gerichtet werden und bildete so einen Grundstein des bereits im Mittelalter entstandenen Rechtssystems.
Dass der Grundherr auch der Gerichtsherr war, hatte für die Bevölkerung meist den Vorteil, dass dieser seine Rechte zum Schutz der Bevölkerung ausübte. Das gilt für die Zeit der Ulriche und Wiriche von Treuchtlingen, die Pappenheimer, die Markgrafen zu Brandenburg-Ansbach und z.T. auch während der preußischen Herrschaft (1792-1806). Mit der Einverleibung Frankens und damit auch Treuchtlingens, ins Königreich Bayern wurde eine Neugliederung der Verwaltung notwendig. Es entstanden Landgerichte und Treuchtlingen wurde dem Landgericht Heidenheim zugeordnet, zu welchem es bereits unter preußischer Herrschaft gehört hatte. 1817 wurde eine neue Kreiseinteilung geschaffen und Treuchtlingen wurde nunmehr dem neu gebildeten Rezatkreis mit Sitz in Ansbach zugeordnet, aus dem 1837 der Regierungsbezirk Mittelfranken entstand. 1848 ist als Revolutionsjahr auch in Treuchtlingen von Bedeutung. Im Nachgang krawallartiger Ausschreitungen gründete sich zunächst eine aus angesehenen Bürgern bestehende Sicherheitswache, später dann ein „Freicorps“. Daraus entstand noch im selben Jahr eine Gendarmerie-Station. Die sog. „Schutzmannstelle“ war zunächst mit einem, ab 1908 mit zwei Personen und ab 1914 mit drei „Schutzmännern“ im Rathaus untergebracht. 1955 wird die Stadtpolizei aufgelöst und geht in die Landespolizeistation Treuchtlingen über. Heute befindet sich die Dienststelle in der Elkan-Naumburg-Straße 13.
Wie lange bzw. regelmäßig der Burgers-Turm als Arrestzelle diente, muss noch erforscht werden.
